ET: 26.02.2025
Geht an das Herz und hat mich von der ersten bis zur letzten Seite mitgerissen!
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Christoph Buchfink bei einer Lesung mit seinen Figuren |
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Kurzer Einblick |
Christoph: - Das freut mich selbst ebenso sehr!
Nicole: Meine erste Frage an dich, wenn du jetzt einen Frosch oder einen Elefant auswählen dürftest, was würdest du dir aussuchen und was würdest du gerne mit dem Lebewesen unternehmen?
Christoph: - Oh ja, ein Elefant wäre eine ganz feine Sache. Zuerst einmal müssten wir uns anfreunden, gegenseitig spüren, mal so ein Elefantenbein umarmen oder vom Rüssel angeschmiegt werden. Dann wäre es natürlich noch toll, auf diesem wunderbaren Wesen reiten zu dürfen (es muss ja nicht gleich über die Alpen sein, wie damals bei Hannibal ... obwohl, hmm).
Nicole: Du schreibst ja nicht nur Kinderbücher, sondern bist sogar damit auf der Bühne, magst du mir dazu etwas erzählen?
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Illustrationen aus dem Buch Gulvström |
Christoph: - Irgendwie ist mein Inneres immer prall gefüllt mit Ideen und Bildern, die sich zu Geschichten formen und meist zu einem Theaterstück werden. Ganz früher (in meinen 18er bis 23er Jahren) habe ich Cartoons und Comics gezeichnet, die wir in einer selbst gestalteten Jugendzeitung veröffentlichten. Dann aber hat sich immer mehr meine Begeisterung fürs Theater, Artistik, Masken und Figuren herauskristallisiert. Darum bin ich nun schon so viele Jahre auf Tournee durchs ganze Land unterwegs. Stets mit eigenen Geschichten und Inszenierungen. Mit den Jahren ist ein ganz eigener Stil daraus geworden. Mein alter Traum, Kinderbücher zu schreiben, hat sich dadurch aber seeehr verzögert.
Nicole: Wie sind diese Ideen zu dir gekommen?
Christoph: - Ideen krieg ich überall, das kann beim Wandern, beim Spazierengehen oder kurz nach einem Theaterauftritt sein, beim Radio hören oder Zeichnen. Dann schreibe ich möglichst schnell ein paar Stichworte auf, meist aber ganze Szenen, manchmal zeichne ich auch nur eine Skizze als Erinnerung. Und manchmal (meist in einem Anfall von Größenwahn) denke ich, das brauchst du nicht aufzuschreiben, diese Idee ist so genial, die vergisst du nie wieder - und am nächsten Tag hab ich keine Ahnung mehr, was es war.
So sammeln sich dutzende Zettel an, die dann irgendwann zu einem Ganzen werden, zu einem Setting, einer ganzen Geschichte oder einem Theaterstück. Ins Reine geschrieben wird dann aber am Laptop.
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Moosmoffen |
Nicole: War es für dich herausfordernd, Bühne und Buch zusammen zu bringen, was war hier das einprägsamste Erlebnis für dich?
Christoph: - Oft kamen nach meinen Aufführungen Kinder, Eltern oder Großeltern zu mir mit der Frage: "Gibt's diese Geschichte auch als Buch?" Und wie gerne hätte ich das bejaht, aber wie wir alle wissen, dauert das Schreiben und Überarbeiten eines guten Buches mehrere Monate oder Jahre. Dafür war neben Familie und Theatertouren nie Zeit. Darum warten noch jetzt so viele gute Geschichten darauf, endlich in Buchform umgesetzt zu werden. Irgendwann beschloss ich, beim nächsten Projekt andersherum zu beginnen: Zuerst wird das Buch geschrieben und danach die Theatergeschichte daraus inszeniert.
Nicole: Magst du mir erzählen, um was es genau geht in deinen Geschichten, und das ohne zu spoilern?
Christoph: - Meist geht es um Außenseiter, wie beispielsweise dem Schneezwergen-Mädchen "Lykke Eira" (= Glückliche Schneeflocke), deren Heimatgletscher dahinschwindet. Vom großen Zwergenrat wird sie nicht ernst genommen (denn sie ist ja nur ein Mädchen ohne Bart) und stürzt in ihrer Wut mit einer Lawine ins Tal. Damit beginnt eine irre Heldinnenreise, die das Leben all der Fabelwesen sowie das der Menschen verändern wird ...
Aber auch in meinen anderen Geschichten haben die Hauptfiguren jeweils Eigenarten, die sie zu Außenseitern machen. Beispiel: Das Schweinchen "Josephine aus der Unterkuhle", deren Weg durch die Mittelkuhle und Oberkuhle nur enttäuschend ist, die all ihren Mut zusammen nimmt, in den Wald flieht und letztlich sogar die Wildschweine vor Bauer und Jäger rettet ... Dann gibt es (eine der beliebtesten Geschichten) das Abenteuer des Igelchens ohne Stacheln "Elisa-Bib". Oder "Percy Maus", der mit Rosendornen und Zahnstocher bewaffnet ein Ritterturnier gewinnt. Den reichen Jungen "Ferdinand", der sich in einer Mülltonne versteckt und dann auf der Müllkippe ein Mädchen aus den "Schlamms" kennen lernt ... Und so viele mehr.
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Halbfinger |
Nicole: ich kann mir vorstellen, dass das nicht immer ohne Stress abläuft, wie entspannst du während Auftritten, Schreiben und Gedanken einsammeln?
Christoph: - Es gibt ja diese wunderbare Erfindung eines gemütlichen Betts :o) Also, eine erholsame Nacht, das ist schon nicht schlecht. Aber auch Meditieren oder draußen wandern gehen (wenn ich auf Tournee mal zwischendurch einen Tag frei habe), das hilft sehr. Andererseits macht mich meine Arbeit einfach glücklich (oh Mann, hab ich da Schwein gehabt)!
Nicole: Wenn du dir einen deinen Charaktere aussuchen dürftest, den du einen Tag lang live und lebendig vor dir hast, was würdest du gerne mit diesem Charakter anfangen und warum ausgerechnet dieser Charakter?
Christoph: - Das ist sofort klar: Mit Lykke Eira über einen weiten Gletscher wandern! Ich bin verliebt in diese herrlichen Plateaugletscher Norwegens, diese unendliche Weite, das kristallene Weiß, das Glitzern der Sonne und das Knirschen unter den Füßen (seufz).
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Gulvström, Lykke Eira und der getigerte Grömp als Figuren |
Nicole: Hast du eigentlich auch Bücher, die du sehr schätzt, weil du sie selbst gelesen hast und wenn, welches Buch kannst du uns als Leser hier direkt empfehlen? Hast du daraus vielleicht sogar ein Zitat, das dir für dein Leben wichtig wurde?
Christoph: - Da gibt es so viele: Karlsson vom Dach (Astrid Lindgren) "Das stört doch keinen großen Geist". Dann die Comics von Moebius (v.a. die Inkal-Reihe) und mit viel Freude die englischsprachigen Originale von Calvin & Hobbes. Und so viele gute Sachbücher oder Romane, von Terry Pratchett bis Kafka ... Einfach alles, was diese Welt mit anderen Augen sieht ... Das Buch meines Lebens ist allerdings: "Zu den Quellen des Zen" (Zenkai Shibayama), das besteht inzwischen fast nur noch aus Fetzen : P
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Breenbreeker |
Nicole: Hast du vielleicht sogar ein Haustier, was dich manchmal ablenken darf oder ein besonderes Hobby, dass du neben dem Schreiben und Theaterspielen noch hast?
Christoph: - Leider nein, aber ich hatte immer meine Kinder um mich, die diese Rolle super übernommen haben : ) Inzwischen sind sie alle erwachsen.
Nicole: Wie kannst du entspannen und was hilft dir dabei?
Christoph: - Entweder zu guter Musik: Dehnen, Schütteln, Strecken, Gähnen, Tanzen, Bewegen ... oder einfach Meditieren ... und Tagträumen.
Nicole: Wo schreibst du eigentlich deine Geschichten? Hast du dafür einen besonderen Lieblingsplatz/Ort oder wie ist das bei dir?
Christoph: - Zeichnen, Skizzieren, Ideen sammeln oder aufschreiben geht überall. Die Geschichte ins Reine schreiben geht nur am Schreibtisch. Aber der kann eigentlich im ganzen Land sein, auch dort wo ich gerade auf Tour bin und übernachte (es sei denn, das Zimmer hat absolut keine Atmosphäre, dann geht gar nichts).
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Schneefrettchen |
Nicole: Wie kommt es, dass du die Illustrationen selbst angefertigt hast und würdest du das anderen Kinderbuchautor:innen auch empfehlen?
Christoph: Das Einzige was ich schon früher wirklich gut konnte, war Zeichnen. Also dachte ich nach der Schule, ich müsste irgendwas mit Kunst studieren, es kam dann aber doch ganz anders. Zumindest konnte ich später all meine Theaterplakate und Infos selbst gestalten, ebenso wie den Bau der Figuren (auch eine wunderbare Form von Kunst und Gestaltung). Als ich nun einen kleinen Verlag für Lykke Eira begeistern konnte, war mir wichtig, dass die Illustrationen auch meinem bisherigen Stil entsprachen. Nun ja, ich hab ihnen ein paar meiner Bilder gezeigt und es hat geklappt. Allerdings musste ich wegen des nahenden Drucktermins innerhalb von 2 Monaten rund 70 farbige Illustrationen samt Coverbild fertig bekommen. Hat geklappt, aber hinterher war ich fix und alle :o)
Und ob ich das anderen Schreibenden empfehlen würde? Das Illustrieren ist eine knifflige Sache, manche Bilderbücher sind so unfassbar toll von Profis illustriert, dass ich denke, mit den eigenen Zeichnungen kommt man einfach nicht auf dieses Niveau. Aber manchmal passt es eben doch. Und letztlich ist es auch eine Frage des Geschmacks und der eigenen Ansprüche.
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Die Welt von Lykka |
Nicole: Wie geht es Autorentechnisch bei dir weiter, sind schon neue Bücher geplant?
Christoph: - Geplant ist viel: "Lykke Eira" Band 2, dann ein paar Bilderbuchideen: "Der Tag, als die Schwerkraft verschwand" ... Dann natürlich die Umsetzung meiner Theaterstücke als Buch, bspw.: "Die Blattwinzlinge", "Elisa-Bib - Igelchen ohne Stacheln", "Kati, Ole und der Wunderbalkon", "Josephine & Parcival - Die Abenteuer einer Sau aus der Unterkuhle", usw.Nicole: Welche Frage wurde dir bis heute noch nie gestellt, die du aber unheimlich gerne mal beantworten würdest?
Christoph: Welches war Deine bisherige Lieblingsaktion? - Der Eisklotz mit darin eingefrorenem Buch für meinen Stand auf der Leipziger Buchmesse LBM25. Das war ein großer Spaß über die gesamten Messetage hinweg. So viele Große und Kleine haben ihn berührt, sich daran gekühlt, daran gerieben (damit endlich das eingefrorene Buch herauskommmt). Und daraus sind so viele wunderbare Begegnungen entstanden, die mich einfach froh gemacht haben. (s. Foto)
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Eisblock |
Nicole: Ich danke dir für deine Zeit mit mir und ich bin sehr gespannt, wie es bei dir weitergehen wird.
Christoph: - Es hat mir unfassbar viel Freude bereitet. Vielen lieben Dank, dass ich dabei sein durfte!
Nicole: Hallo Iris, ich durfte dich ja durch das erste Buch der Monsterjäger kennenlernen. Und freue mich, dass du Zeit und Lust auf ein Interview mit mir hast.
Iris: Hallo Nicole! Vielen Dank für die Einladung zum Interview, ich freue mich sehr darüber.
Nicole. In deinem Buch geht es, wie der Buchtitel ja schon sagt, um Monsterjäger, wie bist du auf diese Idee gekommen?
Iris: Ideen für Bücher kommen ja immer sehr unterschiedlich daher. Meist entstehen sie im Alltag, durch Nachrichten oder Gesprächsfetzen. Manchmal kommt auch einfach ein Titel zu mir, der mir gefällt (so bin ich z.B. auf die Idee für ein Buch gekommen, das 2026 erscheinen soll). Oder eine spannende Figur schaut unvermittelt vorbei.
Bei den Monsterjägern war es eine "Was wäre wenn"-Frage. Kurz vor Halloween habe ich mich einfach gefragt, was wäre, wenn man ein so grässliches Halloweenkostüm anhätte, dass man darin mit einem echten Monster verwechselt und von echten Monsterjägern eigefangen wird? Den Gedanken fand ich witzig und habe ihn weitergesponnen.
Nicole: Was war für dich das aufregendste am Entwerfen deiner Geschichten?
Iris: Es ist eigentlich jedes Mal dasselbe: Ich schreibe ein Exposé, in dem ich die Geschichte von Anfang bis Ende plane, und beim Schreiben machen die Figuren dann plötzlich was sie wollen und stellen Fragen, über die ich mir vorher keine Gedanken gemacht habe. Das ist jedes Mal wieder aufregend und gleichzeitig auch sehr spannend :)
Nicole: Welche Buchfigur würdest du unheimlich gern treffen aus deinen Büchern, und was würdest du gerne mit dieser Buchfigur erleben?
Iris: O, das ist schwer. Da ich eigentlich ein Angsthase bin, würde ich mich wohl nicht trauen, mit Charly auf Monsterjagd zu gehen. Ich glaube, ich würde Goldhamster Willi aus meiner Willi Winter-Reihe gerne einmal begleiten. Er hat schon so viele lustige Abenteuer erlebt (2 davon leider noch unveröffentlicht) und schräge Wesen kennengelernt - bei ihm ist es immer sehr lustig.
Nicole: Welche Abenteuer dürfen wir als Leser nach den Monsterjägern entdecken von dir? Hast du da schon Ideen?
Iris: Es wird tatsächlich ein paar Neuerscheinungen in den nächsten Jahren geben, auf die ich mich schon wahnsinnig freue. Inhaltlich darf ich wahrscheinlich noch nicht so viel verraten, aber auf eines kann man sich bei meinen Geschichten immer verlassen: Ich lache gerne beim Schreiben und mag Geschichten, in denen richtig etwas los ist. Meine Lieblingszutaten sind und bleiben daher immer Humor und Turbolenzen.
Nicole: Wie schwer war es für dich einen Verlag und auch alles was zu einem Buch gehört zu finden, und wie lange war dein Weg und alles was dazu gehört? Magst du uns Lesern das erzählen?
Iris: Okay, wie viel Zeit habt ihr mitgebracht? Der Weg in einen Verlag ist oft seeeeehr lang und steinig. Das liegt an unterschiedlichen Faktoren, in erster Linie aber wohl daran, dass viele Manuskripte gar nicht erst gelesen werden und die Verlagsbranche so lange Entscheidungsprozesse hat. Die sind natürlich wichtig, aber nichts für Ungeduldige :)
Ich habe mir schon immer gerne Geschichten ausgedacht, aber nie geschrieben. Meine erste Geschichte habe ich 2015, während der Elternzeit mit meinem Sohn, geschrieben. Meine Tochter hatte mich dazu inspiriert und die Figur, ein Sockenkobold namens Ringel Strumpf, ließ mich nicht mehr los. Später kam noch der knuffige Goldhamster Willi Winter dazu und -schwupps- war es eine Geschichte und ich habe gemerkt, wie viel Spaß das Schreiben macht. Mit der Geschichte "Willi Winter und das Geheimnis der verschwundenen Socken" habe ich mich dann bei 3-4 Agenturen beworben, denn der Rat vieler Autor*innen ging damals schon in Richtung Agentur, wenn man in einem Verlag andocken möchte.
Ich kassierte nur nichtssagende Absagen und war verunsichert, woran es denn genau gelegen haben könnte. Also suchte ich mir eine freie Lektorin, die mein Werk fachkundig beurteilen konnte. Ich landete bei Sylvia Englert, die heute vor allem unter ihrem Pseudonym Katja Brandis bekannt ist. Sie hat sich meine Geschichte angesehen, tolle Anmerkungen gemacht und mir bestätigt, dass ich schreiben kann. Sie hat mich sogar ihrer Agentur empfohlen, leider wurde daraus erst einmal nichts.
Danach habe ich den Traum wieder beiseite gelegt. Meine Elternzeit war vorüber und mein Job in einem Berliner Jugendamt hat mich sehr gefordert. Da ich nun aber auf den Geschmack des Schreibens gekommen war, und auch schon immer gern gebastelt habe, eröffnete ich meinen Familienblog "Zicklein und Böckchen". Dort konnte ich so viel schreiben und veröffentlichen wie ich wollte. So richtig ließ sich der Wunsch, eine Buchautorin zu sein, aber trotzdem nicht ignorieren.
2019 schrieb ich dann eine zweite Geschichte, mit der ich ca. 4-5 Monate später tatsächlich noch in der Agentur von Katja Brandis untergekommen bin. Dieses Buch erscheint nun 2026, also 7 Jahre später :) Ein laaaanger Weg.
"Mein geheimes Leben als Monsterjäger" war das 3. Manuskript, das ich geschrieben habe. Damit ging es zum Glück etwas schneller in einen ganz wunderbaren Verlag ;) Nebenbei hatte ich mir 2020 für Willi Winter eigenständig einen Verlag gesucht, der die Geschichte veröffentlichte. Leider hat es der Verlag die Coronazeit nicht überlebt. Die Folgebände habe ich daher im Selfpublishing herausgebracht.
Nicole. Was war für dich der allerschönste Moment, als dein Buch endlich das Licht der Welt erblickte, bzw deine Bücher.
Iris: O, es gibt so viele: Die erste Kiste mit den Belegexemplaren auspacken. Das erste Mal sein Buch in einer Buchhandlung und auf der Messe besuchen. Die vielen, vielen tollen und kreativen Menschen, die ich seitdem kennenlernen durfte. Die Lesungen, die ich seitdem halten darf. Und es gibt noch so viel, wovon ich noch träume: Ein Hörbuch der Monsterjäger, ein Hardcover-Comic oder eine Übersetzung wären z.B. richtig toll. Für meine Willi Winter Reihe habe ich selbst professionelle Hörbücher produzieren lassen. Aber eine Hörbuchfassung der Monsterjäger, am besten noch von Christoph Maria Herbst gelesen .... die Träume werden auch nach der Veröffentlichung nicht kleiner :D Aber ich bin wahnsinnig dankbar für alles, was ich bisher schon erleben durfte.
Nicole: Wo schreibst du, und wie sieht dein Arbeitsplatz aus?
Iris: Ganz unspektakulär. Entweder sitze ich am Esstisch oder mit einem Klapptischchen auf der Couch.
Nicole: Was hilft dir damit du dich nicht in der Welt deiner Protagonisten verlierst, sondern genügend Entspannung auch noch bekommst, und hast du vielleicht sogar ein Haustier, was dich gern beim Schreiben ablenkte?
Iris: Das schöne an meinem Beruf ist, dass er gleichzeitig mein Hobby ist, sodass ich gar nicht so viel Ablenkung davon benötige. Klar, wenn die Figuren mal wieder nicht so wollen wie ich oder ich feststecke, was bei mir trotz Planung oft vorkommt, dann schimpfe ich auch mal über alles. Aber in Gedanken beschäftige ich mich eigentlich 24/7 mit meinen Geschichten und Figuren. Wenn ich gerade mit meiner Familie etwas unternehme oder mit meinen beiden Katzen spiele, läuft das natürlich unterbewusst. Aber ich hatte es schon oft, dass ich mitten im Satz oder beim Staubsaugen plötzlich einen Einfall für eine Geschichte hatte. Also irgendwie arbeitet der kreative Muskel doch die ganze Zeit über.
Nicole: Liest du auch selbst Bücher? Welches Buch ist dein Lebensbuch?
Iris: Ja, ich lese schon seit meiner Kindheit unheimlich gern. Zu meinen Lieblingskinderbüchern, die mein Weltbild natürlich stark geprägt haben, gehören "Das Sams", "Die wilden Kerle", "Momo", "Pippi", "Ronja Räubertochter","Harry Potter" und so ziemlich alle Bücher von Christine Nöstlinger. Bei uns zuhause gab es immer viel Musik, viele Bücher, Hörspiele und Comics.
In meiner Jugend las ich gern autobiographische Romane wie "Wüstenblume", "Keine Zeit für Tränen" oder "Allein gegen die Seelenfänger".
Mein heutiges Lieblingsbuch ist "Der Schwarm" von Frank Schätzing. Es vereint Spannung und Wissen mit wichtigen gesellschaftskritischen Fragen und Gedankenspielen.
Nicole: Hast du noch einen Tipp für Menschen die selbst gern Geschichten schreiben möchten und wie sie ihren Weg gehen könnten?
Iris: Ja, da gibt es Einiges, das ich auf meinem Weg erst lernen musste, und das ich heute weitergeben kann:
Schreibe auf jeden Fall erst einmal nur für dich und die Geschichte, die dich begeistert. Es gibt unzähliger Autor*innen, die mit ihrem Stoff zunächst einmal an den Verlagshürden gescheitert sind (Fitzek und Rowling z.B). Am Ende hat ihre Leidenschaft aber auch andere überzeugt.
Damit sind wir schon beim zweiten Rat: Wenn du für die Öffentlichkeit schreiben willst, bring Geduld mit. Und zwar nicht nur bei den Bewerbungen, sondern auch bei deinen Texten. Es fühlt sich irre an, wenn du eine Geschichte beendet hast, aber die erste Version ist meist nicht die beste. Leg die Geschichte beiseite und überarbeite sie nach einer Zeit noch einmal. Du wirst staunen, was du noch alles herausholen kannst.
Mein dritter Rat lautet: Lies, sieh dir Filme und Serien an und lerne, wie Geschichten erzählt werden. Jeder Autor und jede Autorin besitzt eine eigenen Stimme, aber die Art, wie Geschichten erzählt werden, um zu begeistern, folgt bestimmten Mustern.
Nicole: Danke für dein kostbare Zeit und das beantworten der Fragen.
Danke nochmal Iris das du mir Zeit geschenkt hast und mir deine Bücher so an das Herz gewandert sind.